Jena

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Die Lichtstadt Jena startete am 08. Februar 2023 mit dem Programm Thüringer Präventionsketten. Die ostthüringische Kommune hat 110.502 Einwohnerinnen und Einwohner (Stand Dezember 2021_ Quelle Wikipedia) und übertrifft mit 9,7 Geburten pro 1.000 Einwohner den Bundesdurchschnitt. Sie ist die zweitgrößte Stadt des Freistaats.
Jena ist für seine Hochschullandschaft sowie als Wissenschafts- und Wirtschaftsmetropole bekannt. Beispielsweise als Zentrum der deutschen Optik- und Feinmechanikindustrie. Mit dem Jentower in der Innstadt präsentiert sich das höchste Bürogebäude Thüringens und das Symbol für die Namensgebung "Lichtstadt Jena".

Oberbürgermeister ist Thomas Nitzsche, FDP.

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Ansprechpartner*in

Daniela Schwarz

Fon: 03643 492731
Fax: 03641 49-2020
E-Mail:

Interview mit der Koordinatorin Daniela Schwarz

Daniela Schwarz (im Bild) ist die Koordinatorin für das Programm "Thüringer Präventionsketten" in Jena. In einem kurzen Interview haben wir sie nach ihren Motivationen gefragt. welche Ziele und Wünsche sie mit ihrer neuen Aufgabe verbindet.

Das Programm "Thüringer Präventionsketten" ist in Jena Anfang des Jahres gestartet. Mit dem 1. Juni 2023, also dem Kindertag,  haben Sie als Koordinatorin begonnen. Welche Motivation hat Sie auf diese Stelle geführt?

Ich habe sehr viele Jahre direkt mit Familien mit den unterschiedlichsten Problemlagen gearbeitet, war in einem Jugendzentrum im Stadtteil Lobeda tätig und habe im Rahmen verschiedenster Projekte immer wieder an der Basis mit den Menschen gemeinsam nach Unterstützungsmöglichkeiten und Hilfen gesucht, welche die Hilfe zur Selbsthilfe ermöglichen konnten. Ich kenne so die bereits sehr gute Arbeit in den verschiedensten Netzwerken in Jena und fand die Idee, diese unter dem Dach der Präventionskette noch zu verbessern und vor allem an wichtigen Schnittpunkten gut zu verbinden, gleich sehr gut und auch den Bedarfen der Zielgruppe, gerecht. In meiner letzten Tätigkeit war ich im Bereich der kommunalen Kindergärten eingesetzt- ein für mich völlig neues Feld- aber auch hier wurde sehr schnell deutlich, wie wichtig eine gute auch institutionelle Zusammenarbeit vor allem beim Thema Übergang Kita in Schule ist und wie sehr an dieser Schnittstelle auch der zukünftige Bildungsweg geprägt wird.

Als jemand, der nun sowohl an der Basis als auch in der Verwaltung tätig war, ist meine neue Aufgabe als Netzwerkkoordinatorin der Präventionskette eigentlich eine logische Schlussfolgerung, denn es ist mir ein großes Anliegen die Bedarfe und Bedürfnisse der Kinder und Familien sichtbar zu machen und diesen, gemeinsam mit den vielen Akteur*innen in den Netzwerken dieser Stadt, gerecht zu werden.

Das beinhaltet Ihr Tätigkeitsfeld konkret, was sind ihre Kernaufgaben?

Derzeit befinde ich mich noch am Anfang. Erst einmal habe ich mich ganz intensiv in das Thema „Präventionsketten“ eingearbeitet und bin nun daran, meine Gedanken und Ideen mit denen meines neuen Teams, der integrierten Sozialplanung, konstruktiv zusammen zu führen. Ich bin teamintern sehr eng an die Jugendhilfeplanung angeschlossen, so dass hier von Beginn an ein gemeinsames Bild zur Präventionskette entsteht.

Wir sehen als ersten wichtigen Schritt, einen verwaltungsinternen Konsens zu den Schwerpunkten der Projektlaufzeit, eine bereichsübergreifende Sinn- und Zielrichtung. Hierfür führe ich Expert*innen- Interviews, ähnlich dem Stakeholder- Prinzip durch, um Meinungen, Stimmungen und ggf. auch konstruktiv kritische Stimmen, zur Idee der Jenaer Präventionskette einzufangen. Auch möchte ich hier auf wichtige Personen in den Netzwerken zu gehen, welche Kinder und Familien im Fokus Ihrer Arbeit sehen. Im Herbst soll es dann eine Veranstaltung geben, bei der Stakeholder aus der Verwaltung zum Thema zusammen kommen und wir eine gemeinsame Vision für die Präventionskette in Jena entwickeln. Auf dieser Grundlage wollen wir dann auch die Netzwerkakteur*innen dazu einladen, sich ganz aktiv an dieser Vision zu beteiligen, diese mitzugestalten und vor allem stellvertretend für die Kinder und Familien, ihre Erfahrungen mit einfließen zu lassen. Hierfür sollen ganz konkrete Ziele und Methoden genutzt werden, die Präventionskette im Rahmen einer wertschätzenden Zusammenarbeit, gut umzusetzen. Eine direkte Beteiligung der Kinder und Familien soll selbstverständlich auch erfolgen, hier befinden wir uns jedoch noch in der Ideenphase.

Meine Kernaufgabe ist es demnach also, mich ganz intensiv darum zu kümmern, die vielen Akteur*innen unter einer gemeinsamen Vision, einem gemeinsamen Sinn- und Zielhorizont so zusammen zu bringen, dass es gelingt, den Bedarfen der Kinder und Familien dieser Stadt noch besser gerecht zu werden, in dem wir das, was wir haben prüfen, wir unsere Meinungen und Erfahrungen austauschen und uns immer wieder reflektieren. Die qualitative und bedarfsorientierte Weiterentwicklung aller Angebote steht dabei im Fokus.

Gibt es dabei ein Thema, das Ihnen besonders am Herzen liegt?

Mir ist es vor allem wichtig, dass bei der Umsetzung der Präventionskette gemeinsam und wirklich ressortübergreifend im Sinne der Kinder und Familien gedacht und gearbeitet wird. Wenn es am Ende gelingt, Angebote so zu gestalten, dass sie den Menschen bekannt sind und auch ganz barrierefrei und niedrigschwellig genutzt werden können, dann haben wir uns auf einen guten Weg gemacht. Ich hoffe, dass es uns gelingt, so viele Akteur*innen wie möglich für die Präventionskette und auch kommunalpolitisch dafür Rückhalt zu gewinnen.

Was wünschen Sie sich zur Umsetzung Ihrer anspruchsvollen Aufgaben und welche Ziele haben Sie sich persönlich gestellt?

In erster Linie wünsche ich mir Erfolg bei der Umsetzung der Präventionskette. Ich glaube fest daran, dass auch in Jena, in einer Stadt, die wirklich eine sehr gut aufgestellte Angebotslandschaft für Kinder und Familien hat, noch weitere Potentiale schlummern. Ich wünsche mir gemeinsames Arbeiten, einen gesunden Diskurs zu den brennenden Themen und auch den Raum, konstruktiv kritisch sein zu dürfen.

Vom IKPE, speziell von der Prozessbegleitung wünsche ich mir weiterhin ein so gutes und konstruktives Miteinander und auch zukünftig viel Raum, um auch einmal Ideen spinnen zu können. Darüber hinaus durfte ich bereits sehr gute Fortbildungsformate wahrnehmen, da wünsche ich mir noch ganz viel mehr davon.

Mein persönliches Ziel ist es, mich mit meiner neuen Aufgabe ganz vertraut zu machen, um die Rolle der Koordinatorin auch in Gänze ausfüllen zu können. Hierfür brauche ich die Unterstützung meines Teams und ein eigenes Selbstverständnis von mir in dieser Rolle. Selbstverständlich wünsche ich mir auch die nachhaltige Verstetigung der Präventionskette, damit nach der Projektlaufzeit nicht einfach Schluss ist. Bis dahin habe ich hoffentlich noch Zeit, für die Präventionskette zu werben und mit ganz vielen Unterstützer*innen für ein Jena zu kämpfen, was wirklich allen Kindern und Familien ein gesundes und chancengerechtes Leben bieten kann.

Danke für das Gespräch.

(Das Interview führte Petra Luise Binder. Foto: @IKPE/J. Bäring)

 

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