Schirmfrau Heike Werner trifft Programmkommunen
Seit dem ersten Gespräch zwischen den Koordinationskräften der teilnehmenden Kommunen am Programm "Thüringer Präventionsketten" und der Thüringer Sozialministerin Heike Werner am 7. September 2023 ist viel passiert. Aus diesem Grund lud das IKPE am 23. August 2024 zu einem zweiten Treffen in der KreativTankstelle in Erfurt ein: Das Thüringer Sozialministerium wurde dabei durch die Ministerin Heike Werner persönlich vertreten, die Kommunen Jena, Erfurt, Saale-Orla-Kreis, Wartburgkreis und Sömmerda durch die Präventionskettenkoordinatorinnen und relevanten Planerinnen, das IKPE durch das Programmteam inklusive den Institutsleiter Prof. Dr. Jörg Fischer.
Die Kommunen sind alle mit der Vision gestartet, in gemeinsamer Verantwortung von Verwaltung, Kommunalpolitik und Trägern das Bewusstsein und den Blick auf Kinderarmutsfolgen und präventive Angebote zu schärfen, um ressortübergreifend kooperative Kommunikationsstrukturen auszubauen und sich dem Thema wirksamer anzunähern. Dies verbunden mit dem Ziel, ihr Handeln lösungsorientiert an den Kindern und Familien auszurichten.
Und so berichteten die Kommunen, wie sie mit verschiedenen Schwerpunkten das Programm nutzen, um entweder ihre (1) Strukturen der Kommunikationsprozesse neu auszurichten, (2) die Netzwerkarbeit oder (3) die präventiven Angebote und Bedarfe unter der Perspektive von amtsübergreifender Zusammenarbeit zu hinterfragen. Umfassende Konzepte sind vielerorts mitten in der ressortübergreifenden Entwicklung. Die Koordinatorinnen und Planerinnen haben verschiedene Prozesse in Gang gesetzt, die einen deutlichen Mehrwert versprechen.
"Wenn einmal der Flow da ist, dann gelingt der Ausbau an Zusammenarbeit", so bilanziert es die Jenaer Präventionskettenkoordinatorin Daniela Schwarz. Dies bestätigt die Koordinatorin aus dem Saale-Orla-Kreis, Jana Einsiedel, mit den Worten: "Das letzte Jahr hat gezeigt, dass wir in Fahrt kommen." Dazu ergänzt die Jugendhilfeplanerin Johanna Braun aus dem Wartburgkreis: "Wir müssen zusammenkommen und miteinander reden. Alle Bereiche verknüpfen, dann kommt richtig Dynamik rein."
So schätzt es auch die Thüringer Sozialministerin ein: "Die Präventionsketten sind ein wichtiger Baustein, um die verschiedenen professionellen Perspektiven zusammenzuführen. Bislang sind wir noch nicht da, wo wir hinwollen. Umso wichtiger ist es, den begonnenen Austausch konsequent fortzuführen." Dr. Heike Schaarschmidt, Programmleiterin der Thüringer Präventionsketten am IKPE ergänzt: "Dafür steht die Grundidee der Thüringer Präventionsketten "Netzwerke gestalten für ein gelingendes Aufwachsen von Kindern in Thüringer Familien".
In der Diskussion wurde herausgearbeitet, dass das Förderprogramm Impulse biete, übergreifend in den Ämtern der Kinder- und Jugendhilfe, Soziales, Bildung und Gesundheit in kommunalen Verwaltungen und mit den relevanten Einrichtungen und Trägern systematisch zu fragen: Wie sind unsere Kommunikationswege? Sind sie wirkungsvoll? Welche Qualität entsteht daraus? Im Ergebnis sind sich die Kommunen einig, dass es dringend den Austausch benötigt. Angebote sollten nicht nur aus den einzelnen Ämtern heraus mit ihrem jeweiligen spezifischen Fachblick, sondern vom Kind ausgehend entwickelt werden. Diese systematische Steuerungsmöglichkeit ist das Wertvolle am Ansatz der Präventionsketten.
In einer konstruktiven Arbeitsatmosphäre wurde auf Augenhöhe offen und aufrichtig über überwundene und noch zu überwindende Hürden, spezifische regionale Rahmenbedingungen und daraus resultierende Potenziale zur nachhaltigen Entwicklung der Thüringer Präventionsketten diskutiert. In diesem Sinne ist die Zwischenbilanzierung des ersten Treffens durchgehend positiv.
Das Treffen wurde zugleich genutzt, Ministerin Heike Werner für die Zusammenarbeit zu danken, woraufhin Werner es mit den Worten zusammenfasste: "Wir sitzen alle an einem Tisch."